Vorsicht vor vermeintlichem Bernstein an Nord- und Ostsee

23. Jun 2016 | Familie & Freizeit

Immer wieder landet Bernstein in den Taschen der Nord- und Ostsee-Urlauber. Doch oft trügt der Schein, in vielen Fällen handelt es sich nämlich nicht um den Stein aus fossilem Harz, sondern um Phosphor. Verwechslungen, die mitunter gefährlich sein können.

phosphor-bernstein-nordsee-ostsee © Fotolia.com

Phosphor Bernstein Nordsee Ostsee

Phosphor statt Bernstein gefunden?

Bernstein ist harmlos, sein Doppelgänger, Phosphor, keineswegs. Ist Phosphor trocken, entzündet er sich. Die Flamme, die gut und gerne 1300 Grad erreicht, sorgte schon für zahlreiche Verletzungen. Wer sich den vermeintlichen Bernstein in die Hosentasche steckt und sich über seinen Fund freut, hat sich oft wenig später im Krankenhaus eingefunden, um seine Verbrennungen zu behandeln. Ein Tipp: Entzündet sich der vermeintliche "Bernstein", Kleidung ausziehen und feuchten Sand zum Löschen verwenden. Wasser löscht das Feuer nicht, sondern sorgt für ätzende Phosphorsäure. Finden sich noch Überreste von Phosphor auf der Haut, müssen diese so schnell wie möglich entfernt werden. Ein neuerliches Entzünden ist möglich, neuerliche Verletzungen sind die Folge.

Wie erkennt man den Unterschied?

Doch das bedeutet nicht, dass man auf vermeintlichen Bernstein verzichten muss. Ein verschließbarer, aus Metall bestehender Behälter, sorgt für die notwendige Sicherheit. Der Stein wird in der Dose aufbewahrt und danach auf einer feuerfesten Unterlage getrocknet. Entzündet er sich nicht, ist es Bernstein. Geht er in Flammen auf, war es sein Doppelgänger Phosphor.

Über 200 Tonnen Kampfstoff

Vorsicht kein Bernstein - Phosphor in der Ostsee

Vorsicht kein Bernstein – Phosphor in der Ostsee

Während des Zweiten Weltkriegs wurden an der Ostsee rund 4000 Phosphor-Brandbombenexterner Link abgeworfen. Zahlreiche Sprengkörper verfehlten ihr Ziel, landeten im Meer. Eine Vielzahl der britischen Brandbomben detonierten, andere wiederum nicht. Vor dem Kriegsende wurden auch noch zahlreiche chemische Waffen der Nationalsozialisten im Meer versenkt. Experten sind sich sicher, dass rund 150.000 Tonnen an chemischen Kampfstoffen in der Nordsee sind. 65.000 Tonnen werden in der Ostsee vermutet. Wissenschaftler sind sicher, dass auch noch heute Phosphor aus den Kampfstoffen auftritt.

Usedom ist besonders stark betroffen

Vor allem Usedom ist betroffen durch Bombenangriffe auf die Heeresversuchsanstalt in Peenemünde durch die britischen Royal Air Force. Weitere Fälle wurden auch in Schleswig-Holstein dokumentiert. Wie viele Fälle es jedoch seit dem Kriegsende waren, weiß niemand, da Phosphor heute nicht mehr als offizielles Kampfmittel gilt, wurden derartige Unfälle nicht offiziell erfasst. (Quelle: T-Online.de)


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