In der Urlaubszeit entwickeln sich Autobahnen zu Hindernisstrecken. „Bitte Vorsicht, es liegen ungesicherte Gegenstände auf der Fahrbahn“ – Eine solche Verkehrsmeldung hat wohl jeder schon einmal im Radio gehört. Und wenn die Menschen in die Ferien aufbrechen, dann sind die PKW besonders voll geladen. Die Liste der verlorenen Sachen ist lang: Sogar Bierbänke, Zimmerpalmen und Betonplatten wurden schon zum Verkehrshindernis. Damit man nicht selbst unbeabsichtigt Gegenstände auf der Fahrbahn ablädt, sollte jeder Fahrzeugführer vor der Abfahrt prüfen, ob die Ladung ordentlich gesichert ist.
Auch der Gesetzgeber lässt keinen Zweifel daran, dass transportierte Güter sicher befestigt werden müssen. Der Paragraph 22 der Straßenverkehrsordnung lautet: „Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können.“ Wer dies nicht beachtet, riskiert eine Bußgeldstrafe sowie Punkte in Flensburg. Die Gründe liegen auf der Hand: Durch unsachgemäße Beladung gefährdet man schließlich nicht nur sich selbst, sondern auch andere.
Richtig verstaut und gekennzeichnet
Für die Ladungsbefestigung empfehlen sich Tragsysteme mit Sicherheitssiegel, die bei einem Fachmann erworben wurden. Transportverrichtungen der Marke „Eigenbau“ sind hingegen oft instabil, zumal während der Fahrt weitaus stärkere Kräfte auf die Last wirken als im Stillstand. Auch darf die maximale Dachlast sowie das zugelassene Gesamtgewicht des Fahrzeuges durch die Ladung nicht überschritten werden.
Zur Sicherheit im Straßenverkehr tragen die richtige Größe und Länge der Ladung bei. Ein Maßband zur Hand haben sollten Autofahrer, sobald die Zusatzfracht das KFZ überragt. Nach vorn sind nur bis zu 50 Zentimeter gestattet, nach hinten darf die Ladung ungekennzeichnet bis zu einem Meter über die Rückstrahler hinausgehen. Alles, was länger ist, muss mit roter Flagge oder Leuchte gekennzeichnet werden.
Auch der Innenraum darf nicht überladen werden!
Viele Autofahrer denken nicht daran, dass auch der Innenraum Gefahren birgt. Schnell verstaut man Taschen, Koffer oder den Wocheneinkauf auf Beifahrersitz und Rückbank. Eine Vollbremsung kann dann verheerende Auswirkungen haben: Alles, was lose ist, wird zum gefährlichen Geschoss. Ein Regenschirm, der sich auf der Rückablage befindet, knallt schlimmstenfalls mit über 70 km/h gegen den Hinterkopf des Fahrers und kann eine lebensbedrohliche Verletzung bewirken. Eine 18kg schwere Getränkekiste entfaltet bei Vollbremsung eine Wucht von bis zu einer Tonne!
Aus diesem Grund gehören sogar kleine Gegenstände wie Schlüssel, Handys oder Brieftaschen sicher verstaut. Sie sollten in den entsprechenden Ablagen oder im Handschuhfach aufbewahrt werden. Viele Fahrzeuge haben zudem einen extra Getränkehalter, damit unsere Durstlöscher in Flaschen nicht in den Fußraum rollen. Es empfiehlt sich darüber hinaus, Transportgegenstände zusätzlich mit Haken und Ösen im Innenraum des Fahrzeuges zu fixieren, auch wenn sie im Kofferraum verstaut werden. Schwere Gegenstände dabei immer nach unten legen!
Ist es erstmal soweit, dass man plötzlich Bremsen oder Ausweichen muss, dann ist es kaum mehr möglich, die rutschenden Teile festzuhalten. Bei einem solchen Manöver riskiert man, den Überblick über die Verkehrssituation zu verlieren. Besser schon vor dem Start alles richtig machen! Sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen bedeutet auch, vor Antritt der Fahrt die Ladung zu sichern. (VB)