Krebs und die finanziellen Folgen – Welche Versicherung hilft?

20. Feb 2013 | Gesundheit

Rund 26 Prozent aller im Jahr 2011 gestorbenen Personen (852.328) erlagen einem Krebsleiden. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Krebs bleibt damit nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todessache. Wenn Menschen an Krebs erkranken, so ist das eine emotionale Belastungsprobe sowohl für den Patienten als auch für seine Angehörigen. Aber zumindest für die finanziellen Folgen kann man in einem gewissen Umfang vorsorgen.

Vorsorge vor schweren Krankheiten

krebs-dread-disease-versicherungen © Fotolia.com

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Rund 26 Prozent aller im Jahr 2011 gestorbenen Personen (852.328) erlagen einem Krebsleiden. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Krebs bleibt damit nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todessache. Wenn Menschen an Krebs erkranken, so ist das eine emotionale Belastungsprobe sowohl für den Patienten als auch für seine Angehörigen. Aber zumindest für die finanziellen Folgen kann man in einem gewissen Umfang vorsorgen.

Dread-Disease-Versicherung: Seit Anfang der 90er Jahre sind in Deutschland sogenannte Dread-Disease-Versicherungen oder auch Schwere-Krankheiten-Versicherungen auf dem Markt. Diese folgen dem Grundprinzip, dass der Versicherer eine vereinbarte Summe zahlt, wenn die betroffene Person an einer im Versicherungsvertrag genau definierten Krankheit erkrankt. Bis zu 46 Leiden umfasst der Katalog einiger Anbieter, zu denen in der Regel auch Krebs gehört.

Zumeist wird die Versicherungssumme bei einer Dread-Disease-Versicherung als Einmalbetrag ausgezahlt und nicht als Rente, wie dies etwa bei einer Berufsunfähigkeitspolice der Fall wäre. Der Vorteil: Das Geld steht sofort zur Verfügung, wenn größere Aufwendungen wie der behindertengerechte Ausbau der Wohnung finanziert werden müssen. Auch zusätzliche Therapien und Reha-Maßnahmen lassen sich so finanzieren.

Allerdings gilt es, in den Vertragsbedingungen genau nachzulesen. Denn versichert ist nicht jede Form eines bösartigen Tumors. Oftmals wird die Leistung erst erbracht, wenn sich die Krankheit bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Bestimmte Erkrankungen wie eine Leukämie können sogar komplett vom Versicherungsschutz ausgenommen sein.

Auch wenn eine psychische Folgeerkrankung nach dem Krebsleiden auftritt, was nach einer derart belastenden Leidensphase nicht ausgeschlossen werden kann, wird die Dread-Disease-Versicherung hierfür nicht zahlen. Für seelische Erkrankungen bieten die Verträge oft gar keinen oder nur einen eingeschränkten Schutz.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Wenn es im Job nicht mehr weiter geht

Die Diagnose „Krebs“ hat oftmals eine lange Leidenszeit zur Folge – nach einer Chemotherapie ist der Körper geschwächt und viele Therapien müssen bis zur Genesung durchlaufen werden. In diesem Zeitraum können Betroffene oftmals nicht mehr ihrer Erwerbsarbeit nachgehen. Deshalb zählt auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu den wichtigen Vorsorgemaßnahmen. Sie zahlt eine monatliche Rente, wenn der Job aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben werden muss oder die erkrankte Person für längere Zeit ausfällt. Ein Risiko, das nicht unterschätzt werden sollte. Nach Angabe der deutschen Rentenversicherung resultieren 14 Prozent aller vorzeitigen Berufsaufgaben aus einer Krebserkrankung.

Zusätzlich bieten Versicherungen sogenannte „Krebsversicherungen“ an, die als Zusatzversicherung zur Krankenvorsorge abgeschlossen werden können. In der Regel sind diese Tarife auf die Krebsrisiken von Frauen abgestimmt, so dass nur bei bestimmten Diagnosen wie Brustkrebs, Eierstockkrebs oder Gebärmutterhalskrebs eine Leistung erbracht wird. Zum Leistungskatalog dieser Verträge gehören eine Einmalzahlung, die Kostenübernahme bei kosmetischen Operationen, eine vorübergehende Rentenzahlung oder zusätzliche Kurangebote. Wie hoch die Beiträge für eine solche Police sind, orientiert sich in der Regel am Alter der versicherten Person.

Für den Fall der Fälle bietet es sich an, auch seine Familie und speziell die Kinder finanziell abzusichern. Wenn die erkrankte Person stirbt, so bietet eine Risikolebensversicherung Schutz für die Hinterbliebenen. Die Versicherung zahlt dann die vereinbarte Summe an die Bezugsberechtigten aus.

Alle diese Versicherungsformen haben sowohl Vor- als auch Nachteile, so dass sich ein Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann oder Arzt empfiehlt. Zudem bieten Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe e.V., lokale Selbsthilfegruppen und Sozialverbände Auskunft.

Jede zweite Krebserkrankung kann geheilt werden

Krebs ist nach wie vor die Krankheit, vor der die Bundesbürger am meisten Angst haben. Immerhin 67 Prozent der Bevölkerung fürchten, im Laufe ihres Lebens an einem bösartigen Tumor zu erkranken, wie die Umfrage einer großen Krankenkasse ergab. Dennoch warnen Experten vor einer Dämonisierung der Krankheit.

Heute sei es so, „dass dieses sehr negative Image von Krebskrankheiten bei weitem nicht mehr gerechtfertigt ist“, sagt Otmar Wiestler, Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ externer Link), dem Nachrichtensender N-TV. Denn in Deutschland werde mittlerweile jeder zweite Krebspatient dauerhaft geheilt. Die bedeute einen deutlichen Fortschritt: noch vor 40 Jahren konnten weniger als 30 Prozent auf eine Heilung hoffen.

Natürlich weiß auch der Fachmann, dass noch immer zu viele Krebserkrankungen ungünstig verlaufen. Und so kann Wiestler die Angst vor Krebs sehr gut nachvollziehen. Aber es ist „mitnichten so, dass man mutlos sein sollte“, sagt der Mediziner.

Die Furcht vor der Krankheit führt Wiestler unter anderem auf die einschneidende Behandlung mit vielen Nebenwirkungen zurück. Prävention und Früherkennung bleiben wichtig, weil eine Behandlung im Frühstadium die Chancen auf Heilung deutlich erhöht. Deshalb gilt: regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen!

Krebsvorsorge bleibt wichtiges Thema

Wenn Menschen an Krebs erkranken, so ist die emotionale Belastung sowohl für die Betroffenen als auch die Angehörigen groß. Eine halbe Million Menschen werden auch dieses Jahr wieder dieses Schicksal erleiden, prognostiziert das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD externer Link) im Robert-Koch-Institut. Die Zahlen sind tatsächlich beunruhigend. Epidemiologen gehen davon aus, dass in Deutschland jeder zweite Mann und 43 Prozent aller Frauen im Laufe des Lebens an Krebs erkranken.

Wen das Schicksal ereilt hat, der sollte jedoch nicht aufgeben, sondern trotz allem mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Vier Mythen, die sich dauerhaft in den Köpfen der Menschen festgesetzt haben, will die Weltkrebs-Vereinigung UICC externer Link anlässlich des Weltkrebstages 2014 bekämpfen. Dass man über Krebs nicht reden müsse, dass es keine verlässlichen Symptome für Krebs gebe, dass man nach einer Krankheitsdiagnose sowieso nichts mehr tun könne und dass man kein Recht auf eine Krebsbehandlung habe.

Gesunder Lebenswandel minimiert Krebsrisiko

So ist Krebs zwar eine Krankheit, die jeden Menschen treffen kann. Eine gesunde Lebensweise mindert jedoch zumindest das Risiko. Tabak- und Alkoholkonsum, Übergewicht, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung sind nach Einschätzung der UICC wesentliche Faktoren, die eine Krebserkrankung begünstigen. Dies zeigen aktuelle Statistiken: Rauchen etwa wird als Ursache für rund 22 Prozent aller Krankheitsfälle ausgemacht. Sport hingegen könne das Krebsrisiko um 20 bis 30 Prozent senken.

Nach wie vor gilt zudem: Je zeitiger der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb sollten gerade ältere Patienten regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Nur ein Viertel der Über-55-Jährigen geht laut Deutschem Krebsforschungszentrum regelmäßig zum Darmkrebstest, obwohl die Krankenkasse dafür zahlt. Das ist deutlich zu wenig.

Ab dem Alter von 35 Jahren können sich Männer etwa alle zwei Jahre gegen Hautkrebs, ab 45 gegen Hoden- und Prostatakrebs und ab 50 gegen Dickdarmkrebs kostenlos untersuchen lassen. Frauen profitieren von einer Untersuchung gegen Gebärmutterhalskrebs ab dem 20. Lebensjahr, gegen Brustkrebs ab dem 30. und von einem Mammografie-Screening ab dem 50. Lebensjahr. Für Frauen ist ebenfalls die Vorsorge gegen Hautkrebs ab 35 kostenfrei.

Versicherungen bieten finanzielle Absicherung

Wer sich gegen die finanziellen Folgen einer Krebserkrankung absichern will, auch für den bieten sich Möglichkeiten. Seit den 90er Jahren werden in Deutschland etwa spezielle Dread-Disease-Versicherungen angeboten. Der Versicherer zahlt dann eine vereinbarte Summe, wenn die Person an einer genau im Vertrag definierten Krankheit erkrankt. Auch bei Krebs im Endstadium tritt der Versicherungsfall in der Regel ein.

Muss der Erkrankte aufgrund eines Tumors aus seinem Beruf ausscheiden, bietet eine Berufsunfähigkeitsversicherung Schutz. Auch eine Kranken-Tagegeldversicherung empfiehlt sich, wenn ein Patient aufgrund von Chemotherapie oder langen Reha-Maßnahmen im Beruf pausieren muss. Kinder und Angehörige lassen sich mit einer Risikolebensversicherung absichern, wenn der Erkrankte doch vorzeitig aus dem Leben scheidet. (VB)


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