porsche-traktor-versicherung © Porsche Zentrum Berlin Potsdam
Die Landwirtschaft sollte motorisiert werden
Ende der 30er Jahre wurde Porsche beauftragt, zur Erleichterung der landwirtschaftlichen Arbeiten einen Traktor zu konzipieren, der –ähnlich dem Volkswagen- einer breiten Masse zur Verfügung steht. Deshalb war Bedingung, dass der Traktor preiswert sein sollte, und zwar in Anschaffung wie Unterhalt, in großen Stückzahlen produziert werden und mit einer einfachen Bedienung alle Arbeiten der Landwirtschaft unterstützen musste.
Das Ergebnis: Der Porsche-Traktor
Heraus kam der luftgekühlte Zweizylindermotor mit 11 PS, der für die bäuerlichen Anforderungen ideal gewesen wäre. Doch der Zweite Weltkrieg verhinderte die Massenproduktion in Waldbröl – es wurde nur das Versuchsfahrzeug gebaut. Anfang der 50 Jahre nahm man diesen Faden wieder auf, und ersann zusammen mit der Uhringer Firma Allgaier Werke GmbH und dem Mannesmann-Konzern den „Porsche-Traktor“. Anfang der 60er wurde die Produktion der Traktoren von Porsche und MAN zusammengelegt und 1963 verkaufte das Porsche-Unternehmen seine Traktor-Sparte an Renault. 16.000 Stück der Traktoren waren in dieser Zeit verkauft worden, die zum Teil heute noch fahren.
Die Porsche-Traktoren heute
Viele der heute noch gängigen Traktoren dieser Serie werden von Fans zum Spaß gefahren und nicht mehr wirklich auf einem Bauernhof eingesetzt. Ist er als Nutzfahrzeug zugelassen, bekommt er ein grünes Kennzeichen und muss nicht versteuert werden. Doch die Versicherung ist nötig, und auch, wer sein heißgeliebtes Fahrzeug nur dann und wann zu Ausstellungen bewegt, muss entsprechend versichert sein.
Die Traktorversicherung
Je nach Nutzung gibt es spezielle Versicherungen für die Traktoren. Auch hier sind die Schadenfreiheitsrabatte möglich. Ist das Fahrzeug lange unfallfrei unterwegs gewesen, zahlt der Halter weniger. Doch die Staffelung ist kürzer als bei der bekannten PKW-Rabatttabelle. Wie viel für den Traktor zu entrichten ist, misst sich an dessen Motorstärke. Wer einen solchen „Oldi“ als Liebhaberstück in seinem Besitz hat, kann auf eine spezielle Oldtimer-Versicherung zurückgreifen, bei der berücksichtigt wird, dass sich das Gefährt nicht täglich viele Kilometer auf der Straße bewegt.
Versicherung Oldtimer-Traktor
Risiko Traktorfahren
Das Bundesamt für Statistik zeigt: Unfälle, an denen ein Traktor beteiligt ist, sind eher selten. Doch die Zahlen zeigen auch: kommt es zum Unfall, werden die Beteiligten oft schwer verletzt oder sogar getötet. Fast ein Drittel Verletzte gegenüber dem Durchschnitt von Verletzten aller an Unfällen beteiligten Personen von 17 % spricht eine deutliche Sprache. Doppelt so viele als bei anderen Verkehrsunfällen, nämlich 2,5 %, kommen sogar ums Leben. Zu über 60 Przent, so hat man ermittelt, sind die Fahrer der Landwirtschaftsfahrzeuge schuld an den Unfällen. Doch die – oft zu schnell fahrenden – Unfallbeteiligten sind ebenfalls häufig zumindest mit schuld.
Das Motorrad bleibt am gefährlichsten
Dass Motorradfahrer am Gefährdetsten sind, ist keine Überraschung. Ein Crashtest der Unfallforschung der Versicherer zeigt, dass ein Motorradfahrer bei relativ geringen 70 km/h beim Zusammenstoß mit einem Traktor fast keine Überlebenschance haben kann. Der Zweiradfahrer hat, ist der „Gegner“ ein Traktor, ein viermal so hohes Risiko den Unfall nicht zu überleben, als beim Zusammenprall mit einem anderen Fahrzeug.
Die Ursachen: Die häufigsten Ursachen für einen Unfall mit einem Traktor sind Fehler bei der Vorfahrt. Doch auch Kreuzungen und das Abbiegen in andere Straßen oder Einfahrten werden zum Risiko. Außerorts sind die Traktoren besonders riskant. Das liegt unter anderem daran, dass sie sowohl bei der Fahrt als auch beim Abbiegen erheblich schwerfälliger und langsamer sind, und so zum Risiko für die schnelleren Fahrzeuge werden. In der Nacht kommt es immer wieder vor, dass Traktoren einfach übersehen werden. Die Auffahrunfälle sind dann vorprogrammiert.
Vermeidung von Gefahrensituationen
Gute Traktoren-Versicherung
Damit diese Unfälle möglichst vermieden werden, rät der UDV den Besitzern der Landwirtschaftsfahrzeuge dazu, vor allem beim Abbiegen damit zu rechnen, dass die anderen Fahrer viel schneller sind und entsprechende Rücksicht zu nehmen. Vorausschauendes Fahren ist hier besonders wichtig. Mehr Sicherheit bringt alles, was am Traktor auf sich aufmerksam macht: große Blinker, Rundumleuchten, Reflexfolien, die am Trecker angebracht werden können, und Ähnliches.
Den Motorradfahrern hingegen droht nicht nur von Traktoren gefährliches Ungemach. Sie sind einfach schneller zu übersehen. Deshalb wird alljährlich zu Beginn der Bikersaison darauf hingewiesen, alles zu tun, um das Motorrad sicherer zu machen. Der richtige Helm und die geeignete Motorradkleidung können unter Umständen Leben retten. Auch Signalfarben an Fahrer und Fahrzeug machen viel aus.
In den landschaftlich schönen Gegenden unseres Landes, in denen die Biker besonders gern unterwegs sind, sollten diese sich bewusst machen, dass auch die Landwirtschaft noch intensiver betrieben wird. Deshalb sind Traktoren und Co gar nicht so selten auf der Straße anzutreffen. Einmal mehr hinzusehen, kann einen Unfall unter Umständen vermeiden. (SH)
Links zum Thema Porsche Traktor
www.deutz-traktoren.de 
– Porsche Diesel produzierte von 1950 bis 1963 Traktoren. Auf der Deutz Traktoren Seite sind die wichtigsten Typen, eine Geschichte, Bilder und Informationen für Sie zusammengestellt.
www.de.wikipedia.org – Als Porsche-Diesel Motorenbau GmbH stellte der Automobilbauer Porsche während der 1950er und Anfang der 1960er Jahre in Manzell am Bodensee Traktoren mit Dieselmotoren her. Die Geschichte begann 1938 mit der Idee des Volksschleppers, von dem in Stuttgart diverse Prototypen gebaut wurden.
www.porsche.com – Porsche kündigt Mission E Traktor an – Der Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen gestaltet aktiv die Zukunft der rein elektrischen Landwirtschaft.
(Nach Kriegsende bemühte sich das 1944 ins österreichische Gmünd/Kärnten umgesiedelte Porsche-Konstruktionsbüro um neue Aufträge auf dem Automobilsektor. Doch zunächst waren es Wasserturbinen, Seilwinden, Skilifte, Mähfinger sowie verschiedene auf dem „Volkstraktor“ beruhende Schleppertypen, die entwickelt und erstmals auch unter dem Namen Porsche vertrieben wurden.)
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