Parkinson Krankheit

25. Mrz 2013 | Gesundheit

Definition: Parkinson Krankheit (Schüttellähmung): Fortschreitender Verlust der Beweglichkeit durch einen Untergang von Zellen in einem Bereich des Mittelhirns (Substantia nigra), die einen Botenstoff (Dopamin) herstellen.

parkinson © Fotolia.com

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Mit dem Namen Parkinson sind unterschiedliche Erkrankungen verbunden. Die mit 90 Prozent weitaus häufigste Form ist das primäre Parkinson-Syndrom, das, wie in der Definition dargestellt, durch einen Verlust von Gehirnzellen entsteht. Die selteneren Formen werden als sekundäre Parkinson-Syndrome bezeichnet, bei deren Entstehung Veränderungen der Hirngefäße, Vergiftungen (Schwermetalle), Hirnentzündungen und häufige schwere Schläge gegen den Kopf eine Rolle spielen. Beispiel: Der ehemalige Boxweltmeister Muhammed Ali leidet an einem Parkinson Syndrom, das er sich vermutlich bei den Kämpfen am Ende seiner Karriere zuzog.

Die drei wichtigsten Anzeichen für die Parkinson Krankheit, die auch für die Diagnosestellung herangezogen werden, sind:

  • Muskelsteifigkeit (Rigor): Führt zu den typischen, nach vorn geneigten Körperhaltungen des Patienten. Im Stehen beugen die Patienten außerdem Ellenbogen, Handgelenke und Knie leicht und ziehen die Schultern nach vorn. Bei einer geführten Bewegung können Pflegende spüren, dass sich die Gelenke ruckartig bewegen (Zahnradphänomen)
  • Muskelzittern (Ruhetremor): Die Muskeln zittern in Ruhe mit einer Frequenz von etwa ein bis sechs Schlägen pro Sekunde. Ein typisches Bild wird als „Geldzähler-Phänomen“ bezeichnet, denn wegen der Handhaltung sieht es aus, als ob die Patienten sehr rasch Münzen aus ihrer Hand gleiten ließen. Auffällig ist, dass das Muskelzittern verschwindet, sobald die Patienten gezielte Bewegungen ausführen
  • Bewegungsarmut/Bewegungslosigkeit (Akinese): Kann in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen. Stark verlangsamte Bewegungen heißen Bradykinese und stark verringerte Bewegungsfähigkeit heißt Hypokinse. Führt unter anderem zu dem für Parkinson typischen Maskengesicht, in dem die Mimik fehlt. Auffällig ist auch, dass die Patienten beim Gehen die Arme nicht mitschwingen

Weil die Erkrankung auch zu einer Steigerung der Talgproduktion führt, glänzt die Gesichtshaut häufig (Salbengesicht).

Behandlung: Die Parkinson Krankheit lässt sich nicht heilen. Es stehen jedoch Arzneimittel zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen und die Bewegungsfähigkeit steigern. Zur Unterstützung ordnet der Arzt Krankengymnastik an.

Pflegerische Maßnahmen: Die oft depressiv betonte Stimmungslage der Patienten stellt für Pflegende eine besondere Herausforderung dar und verlangt sehr viel Geduld und Distanzierungsfähigkeit. Es würde die Pflegebeziehung erheblich verletzen, wenn Pflegende die oft groben und ungerechten Reaktionen der Patienten persönlich nehmen würden.

Weitere pflegerische Maßnahmen:

  • Förderung der Selbstpflegekompetenz „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten, die Patienten motivieren, so viel Aktivität wie möglich selbst zu übernehmen und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen
  • Gesprächsführung mit positiver Grundhaltung, negative Stimmungen zwar ernst nehmen, aber zugewandt beantworten und aufzufangen versuchen, Eigenaktivitäten (auch wenn sie misslingen sollten) stets mit Lob bedenken
  • Pflegemaßnahmen in Ruhe ausführen und die Geschwindigkeit an die körperlichen Fähigkeiten des Patienten anpassen
  • Angehörige in die Pflegeplanung einbeziehen
  • Kontakte zu Selbsthilfegruppen vermitteln, denn der Austausch mit anderen Betroffenen kann Frustrationen lösen

(Autor: M. Muffin)


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