Schließen Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung noch vor Beginn der Ausbildung ab, gewähren Ihnen die Versicherungsgesellschaften die günstigsten Konditionen, weil Sie als Schüler mit einem entsprechend niedrigen Risiko einer Berufsunfähigkeit eingruppiert werden. Hat die Ausbildung aber einmal begonnen, erfolgt die Einstufung in eine bestimmte Berufsgruppe (z.B. Maurer, Dachdecker), welche wesentlich riskanter im Vergleich zum Schüler ist. Das Ergebnis: Höhere Prämien.
Stichtag oder Ereignis
Das lässt sich so pauschal gar nicht beantworten und hängt vom jeweiligen Versicherer ab. In den meisten Fällen endet der Status Schüler jedoch in zwei Fällen:
- mit Aushändigung des Abschlusszeugnisses oder
- mit Beginn der Sommerferien im jeweiligen Bundesland
Warum eine korrekte Einstufung wichtig ist, zeigt sich unter anderem an der Prämie. Denn diese kann je nach Ausbildungsberuf günstiger oder eben teurer als eine Schülereinstufung ausfallen. Die meisten Versicherer gewähren jedoch eine Besserstufungsmöglichkeit. Im Falle eines Berufswechsels oder einer Weiterbildung kann der Beitrag überprüft werden, sodass sich im Falle einer risikoärmeren Berufsgruppeneinstufung der Beitrag reduziert.
Ein weiteres Argument für den frühen Abschluss: Je länger Sie warten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Vorerkrankung des Kindes. Letztere erschwert bzw. verteuert die Entscheidung für eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung. Vorteilhaft sind zudem die kürzeren Fristen für Anfechtung, Rücktritt und Kündigung seitens des Versicherers, je jünger die versicherte Person ist. Kurzum: Die Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler ist sinnvoll.
Warum ermöglicht der frühe Einstieg günstige Konditionen?
Bei der Antragstellung überprüfen die Versicherungsgesellschaften exakt, welche Risiken ein potentieller Kunde birgt. Alter, Gesundheitszustand und Hobbys, im Falle des Schülers aber auch die Schulform spielen dabei eine tragende Rolle. Während das Alter garantiert ansteigt und Jahr für Jahr mit einer höheren Prämie einhergeht, werden Krankheiten mit verstreichender Zeit wahrscheinlicher. Im Falle eines 12- bis 14-jährigen Schülers sind die Bedingungen unter allen Gesichtspunkten optimal und die Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung niedrig. Zwar zahlt man auf diese Weise mehr Jahre bis zum Renteneintritt in die Versicherung, profitiert aber während des gesamten Zeitraums von günstigeren Konditionen, weil die frühe Eingruppierung als Schüler erfolgte. Unterm Strich heißt das: Mehr versicherte Jahre, geringere Gesamtkosten.
Welche Kriterien müssen Eltern bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler beachten?
Achten Sie beim Abschluss unbedingt auf das Fehlen einer Nachmeldepflicht. Um Ihre Beiträge erhöhen zu können, verlangen viele Anbieter im Falle der ersten Ausbildungs- oder Berufsaufnahme eine Nachmeldung wegen des gestiegenen Risikos. Das muss nicht sein. Gute Tarife inkludieren eine sogenannte Nachversicherung, die eine schrittweise Erhöhung der versicherten Rente ohne eine Anhebung der Beiträge ermöglicht. Heißt konkret: Schüler können bei Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsbeginn eine neue Berufsgruppeneinstufung erhalten und zahlen keine höheren Prämien. Wichtig ist, dass die Gesellschaft im Rahmen der Nachversicherung komplett auf eine erneute Gesundheitsprüfung verzichtet, wenn sich die Lebensumstände des Versicherten wandeln. Die Risikoprüfung ist von der sogenannten Gesundheitsprüfung zu unterschieden, die oftmals gefordert wird. Hier fragt der Anbieter beispielsweise nach dem neuen Beruf. Davon zu unterscheiden sind Nachversicherungsgarantien, die eine ereignisabhängige oder ereignisunabhängige Erhöhung der Berufsunfähigkeitsrente ermöglichen.
Handwerker vs. Akademiker: Welche Unterschiede gibt es?
Ihre größte Bedeutung besitzt die Berufsunfähigkeitsversicherung bei Schülern, die nach Schulabschluss einen sogenannten Risikoberuf (Handwerker, Bauarbeiter, Pfleger etc.) einschlagen möchten oder die entsprechende Ausbildung anvisieren. Das Problem: Während die Gesellschaften früher nur zwischen körperlichen und nicht körperlichen Tätigkeiten unterschieden, existieren heutzutage über zehn verschiedene Einstufungen. Das kommt risikoarmen Akademiker-Berufen in Form extrem günstiger Eingruppierungen und entsprechend niedriger Beiträge zugute, belastet aber die Risikoberufe. Letztere können nur als Schüler eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu fairen Konditionen abschließen; der spätere Eintritt ist oftmals unbezahlbar. Handeln Eltern rechtzeitig, besteht also ein gewaltiges Einsparpotenzial.
Übrigens: Strebt der Jugendliche ein Studium an, kann die Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler in bestimmten Fällen ebenfalls sinnvoll sein. Das gilt beispielsweise für Sport- und Lehramtsstudenten, die körperlichen bzw. psychischen Berufsrisiken ausgesetzt sind. Da sich der Berufswunsch bzw. die Studienrichtung auch während der Ausbildungszeit bzw. des Studiums ändern können, sind flexible Tarife für Jugendliche besser. Beispielsweise ermöglichen wenige Tarife außerdem den Wechsel in eine Dienstunfähigkeitsversicherung (z.B. Polizeianwärter, Polizeianwärterinnen).
Beiträge: Risikoberufe vs. Bürojob
Ob sich die Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler lohnt, hängt stark vom späteren Ausbildungsberuf ab. Möchte der Jugendliche Elektriker, Dachdecker oder Tiefbauarbeiter o.ä. werden, lohnt sich der frühe Abschluss mit Schülerstatus, weil sonst nach Beginn der Ausbildung eine ungünstige Eingruppierung erfolgt und hohe monatliche Prämien anfallen. Ist hingegen z.B. eine risikoarme Bürotätigkeit anvisiert, ist die jeweilige Produktflexibilität entscheidend. Wechselt der Jugendliche von der Berufsgruppe: Schüler in eine günstigere Berufsgruppe, ermöglichen gute Tarife den Wechsel in die bessere Berufsgruppe. Der Versicherungsnehmer muss die Prüfung, ob ein Wechsel der Berufsgruppe zu reduzierenden Beiträgen führt, in der Regel in Textform beantragen.
Haben Sie auch daran gedacht?
Es kann sein, dass manche Versicherer bei sehr risikoreichen Berufen nur bis zu einem gewissen Endalter versichern. Beispielsweise beim Beruf des Altenpflegers bis zum 65. Lebensjahr. Das sollte unbedingt mit berücksichtig werden, sodass sich auch ein zukünftiger Altenpfleger bis Endalter 67 versichern kann. Somit gilt auch hier wie so oft bei der Beantragung des Versicherungsschutzes: je eher, desto besser.
Da vor allem junge Menschen zu Beginn des Vertrags ihre künftigen Risiken noch nicht absehen können, sollte bei der Nachversicherungsgarantie auch darauf geachtet werden, ob der Versicherer neben einer Gesundheitsprüfung auf eine Risikoprüfung verzichtet und somit keine Freizeitrisiken abfragt.
Möchten Sie vielleicht einmal eine Beamtenlaufbahn einschlagen? Dann bieten sich Tarife mit einer Dienstunfähigkeitsklausel an.
Ende der Schulzeit: Weitere Versicherungen
Die Schulzeit Ihres Kindes neigt sich dem Ende zu? Neben der Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie folgende Policen betrachten:
- Privathaftpflicht Unverzichtbarer Schutz, der junge Menschen davor bewahrt, mit ihrem gesamten zukünftigen Vermögen für verursachte Schäden zu haften. In der Regel sind Schüler und junge Erwachsene bis zum 25. Lebensjahr in der Haftpflichtversicherung ihrer Eltern inkludiert.
- KFZ-Versicherung Ist der Wert des ersten Fahrzeugs gering, reicht eine simple Haftpflicht häufig aus. Im Falle wertvollerer Autos ist der Abschluss einer Teil- oder Vollkasko zu empfehlen.
- Hausratversicherung Für die erste eigene Wohnung meist kein Muss. Auswärts wohnende Studenten sind oftmals über die Eltern mitversichert, was allerdings stark vom jeweiligen Tarif abhängt. Fragen Sie Ihre Versicherung, wenn Unsicherheit besteht.
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