Hilfe für die Unfallopfer bei Fahrerflucht und fehlender Versicherung

25. Aug 2014 | Kfz

Wird man bei einem Verkehrsunfall durch eine andere Person verletzt, kann man von ihr Schmerzensgeld oder Schadensersatz verlangen. Doch nicht immer verläuft dieser Prozess problemlos. Begeht der Schuldige Fahrerflucht oder hat er keine Versicherung, bedeutet das allerdings nicht, dass das Opfer das Nachsehen hat. Dafür setzt sich der Verein Verkehrsopferhilfe e.V. VOH seit über 50 Jahren ein.

fahrerflucht-berlin © Fotolia.com

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Laut Gesetz ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung zwingend erforderlich. Dennoch kann es passieren, dass Personen einen Unfall verursachen, die keine Versicherung haben. Auch Fahrerflucht ist kein seltenes Delikt. Die Geschädigten würden in solch einem Fall im Regen stehen und auf ärztliche Behandlungskosten und Reparaturausgaben sitzenbleiben. Hier kann jedoch der Verein Verkehrsopferhilfe e.V. eine große Hilfe sein.

Voraussetzungen, um Schadensersatz zu erhalten

Hat das Unfallopfer keine Aussichten, den Schaden vom Schuldigen, der eigenen Vollkasko-Versicherung oder der Krankenkasse beglichen zu bekommen, kann es sich an die VOH wenden.

Laut § 12 ff. PflVG externer Link (Pflichtversicherungsgesetz) wird der Geschädigte so behandelt, als wäre der Wagen des Unfallverursachers mit der gesetzlichen Mindestdeckungssumme der Kfz-Haftpflichtversicherung abgesichert. Bei Personenschäden würde dies bis zu 7,5 Millionen Euro und bei Sachschäden bis zu 1,12 Millionen Euro betragen.

Schmerzensgeld nicht ausgeschlossen

Werden bei einem Unfall mit Fahrerflucht keine Menschen verletzt, werden Schäden am Fahrzeug nicht bezahlt. Liegen dagegen sowohl Personen- als auch Sachschäden vor, werden die entstandenen Kosten unter Abzug eines Selbstbehalts von 500 Euro erstattet. Diese Einschränkung gilt jedoch nicht, wenn der Unfallverursacher nicht versichert war oder das Unglück absichtlich herbeigeführt hat. Bei besonders schwerwiegenden Verletzungen wie Amputationen oder gesundheitlichen Dauerschäden zahlt die VOHexterner Link ein Schmerzensgeld an das Opfer.

Gute Nachricht für Steuerzahler

Wichtig zu wissen ist, dass für diese Entschädigungsleistungen keine Steuergelder ausgegeben werden. Stattdessen unterstützt die VOH die Verkehrsopfer mit Mitteln, die aus Garantiefonds stammen. In diese zahlen alle in Deutschland tätigen Kfz-Haftpflichtversicherer ein. Somit werden Lücken im Pflichtversicherungsgesetz geschlossen und Unschuldige vor Härten bewahrt, für die sie am wenigstens können. Auch die Abwicklung erfolgt recht unbürokratisch. Die Geschädigten können ihren Antrag formlos erstellen. Lediglich eine kurze Beschreibung des Sachverhalts und die Angabe, welche Schäden beglichen werden sollen, sind nötig. Formulare können auch auf der Internetseite der VOH heruntergeladen werden. (Sylvia Bertuch)


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