Unfallrisiko Haushalt
Wer beim Frühjahrsputz auf allzu aggressive Chemikalien zurückgreift, der tut für seine Gesundheit nicht unbedingt etwas Gutes. Speziell desinfizierende Mittel sollten äußerst sparsam eingesetzt werden. Sie töten nicht nur schädliche Bakterien ab, sondern auch nützliche Mikroorganismen, die etwa für das Immunsystem wichtig sind. Auch können antibakterielle Putzmittel dank ihrer niedrigen Dosierung bewirken, dass die Bakterien Resistenzen entwickeln, also durch die entsprechenden Wirkstoffe nicht mehr bekämpft werden können. Daraus folgt: Die aggressiven Stoffe nur äußerst selten einsetzen! Besser sind umweltverträgliche Scheuermittel, Essig- und Neutralreiniger.
Auch die eigene Sicherheit darf beim Putzen nicht vernachlässigt werden. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes forsa denkt nur etwa jeder Zweite im Haushalt an das Thema Unfallschutz. Wer sich beim Fensterputzen auf einen wackligen Hocker stellt statt auf eine sichere Trittleiter, darf sich allerdings nicht wundern, wenn er kippelt und umfällt. Auch ein feuchter Boden kann für die beste Putzkraft zur Rutschbahn werden.
Die Konsequenzen können verheerend sein. Laut Statistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) ereignen sich 51 Prozent aller tödlichen Unfälle im häuslichen Bereich! Deshalb nur Arbeitshilfen verwenden, die auf ihre Sicherheit geprüft sind.
Stecker ziehen statt Strom fressen!
Ein Klassiker unter den vermeidbaren Unfällen ist das Reinigen von Elektrogeräten, ohne sie vorher von der Stromversorgung zu trennen. Schnell steht auch die Person unter Strom und muss sich mit den Folgen schwerster Verbrennungen plagen. Hier reicht es keineswegs, das Gerät nur auszuschalten, es sollte komplett aus der Steckdose gezogen werden. Im Allgemeinen enthält die Bedienungsanleitung konkrete Reinigungshinweise, die man beachten sollte.
Falls es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem schweren Sturz kommt, hilft eine private Unfallversicherung bei der Linderung von finanziellen Folgeschäden. Dann kann man auch unbesorgt zu Wischmop und Staubwedel greifen. Nicht ohne Grund schrieb schon der Arzt und Schriftsteller Ernst Freiherr von Feuchtersleben im 19. Jahrhundert: „In einem aufgeräumten Zimmer ist auch die Seele aufgeräumt“. (VB)