Ein ungebetener Gast
Der Marder ist ein Allesfresser, der auch immer wieder in der Großstadt angetroffen wird. Das Tier ist scheu und nachtaktiv, meidet das Licht und wird erst dann wahrgenommen, wenn das Fahrzeug nicht mehr anspringt, am Dachboden Kot- und Urinreste gefunden werden oder die Hausisolierung beschädigt ist. In der Regel bevorzugt der Marder die oberen Stockwerke des Hauses, sodass er sich am Dachboden aufhält, im Keller aber kaum angetroffen wird. Hört der Bewohner also Krabbelgeräusche am Dachboden, die vorwiegend in den Morgen- oder Abendstunden zu hören sind, kann er davon ausgehen, dass er einen ungebetenen Gast im Haus hat. Problematisch wird es, wenn der Marder nicht rechtzeitig entdeckt wird. Schlussendlich werden die Urin- und Kotspuren immer mehr, sodass die Gerüche irgendwann im ganzen Haus zu riechen sind. Problematisch sind auch die möglichen Schäden, die auch extrem hohe Kosten verursachen können. Der Marder ist aber kein Dauergast, der immer im Haus ist – er kommt eher in der Nacht, hat aber unterschiedliche Verstecke, sodass er oft für mehrere Tage weg ist, dann aber wieder am Dachboden zu hören ist. Ist der Marder für ein bis zwei Wochen weg, bedeutet das nicht, dass er gar nicht mehr kommt.
Welche Spuren lassen auf einen Marder schließen?
Findet der Hausbewohner Tunnelgänge in den Dachisolierungen, kann er davon ausgehen, dass sein Haus von einem Marder befallen ist. Da das scheue Tier mehrere Optionen nutzt, sollte der Hausbesitzer sein Dach nach Schlupflöchern absuchen oder mitunter einen Profi kontaktieren. Wichtig ist, dass die Fluchtwege „zerstört“ werden. Dachziegel oder Bleiabdichtungen, die problemlos hochgedrückt werden können, stellen den Zugang dar. Kratzspuren, die an den Regenrinnen oder Bäumen zu finden sind, geben eine Auskunft, wie der Marder in das Haus kommt. Der Marder ist ein ausgesprochen guter Kletterer, der gut und gerne auch zwei Meter weit springen kann. Ist der Marder mit dem Innenraum des Autos beschäftigt, finden sich ähnliche Spuren. Das Tier nagt an den Kabeln und Schläuchen, hinterlässt Haare, Essensreste und Kotspuren. Am Ende genügt ein kurzer Blick unter die Motorhaube, damit der Besitzer die Sicherheit hat, dass es sich um einen Marder handelt.
Ärger und Schäden sind vorprogrammiert
Hat man einen Marder im Haus oder im Auto, sind Schäden und Probleme vorprogrammiert. Schlussendlich können die Schäden, die vom Marder verursacht werden, extrem teuer werden. Zudem sorgen Lärm- und Geruchsbelästigungen für eine Beeinträchtigung der Lebensqualität. Frisst sich der Marder zudem durch die Isolierung des Daches, zerkratzt Fassaden oder nagt an Leitungen, müssen Reparaturmaßnahmen gesetzt werden, die – zumindest finanziell – keinesfalls unterschätzt werden dürfen. Selbst Schäden, die im Motorraum entstehen, können teuer werden. Schleppt das Tier zudem noch Aas ins Haus, bilden sich Maden und Fliegen, die eine weitere Plage darstellen. Zu beachten ist, dass der Marder auch gefährlich ist – er kann, wie der Fuchs, Krankheiten übertragen (Tollwut).
Wie wird man den Marder wieder los?
Immer wieder liest man über Haushaltsmittel, die den Marder vertreiben sollen. Doch die Experten wissen, dass Urin, Pfeffer, Hundehaare und Ultraschall nur kurz wirken, jedoch nicht langfristig garantieren, dass der Marder auch fernbleibt. Am Ende müssen die Ein- und Ausgänge verschlossen werden, sodass der Marder nicht mehr in sein neues Heim kommt. Der Marder muss sich gestört fühlen, sodass er sein Quartier verlässt und nicht mehr zurückkommen will. Der Hausbesitzer kann an die Decke klopfen oder selbst auf den Dachboden gehen, damit der Marder gestört wird – jedoch sollte der Besitzer vorsichtig sein. Sollen die Schlupflöcher verschlossen werden, ist ein professionelle Kammerjäger zu kontaktieren.
Die Gesetzeslage
In Deutschland unterliegt der Steinmarder dem Jagdrecht. Er darf daher nur von berechtigten Personen gejagt werden. Die Jagdsaison ist von Herbst bis zum Frühjahr. Nach dem Frühjahr begibt sich das Männchen auf Partnersuche, wird eine Zeit sesshaft und zeugt zwei bis drei Nachkommen. Zu beachten ist, dass auch die Marderfallen dem Jagdrecht unterliegen und keinesfalls von Laien aufgestellt werden dürfen. Des Weiteren ist der Marder ein misstrauisches und sehr schlaues Tier. Somit sollte der Hausbesitzer einen Profi kontaktieren, wenn er den Marder vertreiben will.
Versicherung Schäden durch Marder
Bei verschiedenen Wohngebäudeversicherungen kann durch Leistungserweiterungen auch das Eigenheim gegen Marderschäden geschützt werden. Um einen entstandenen Kfz-Schaden bezahlt zu bekommen, sollte bei der Fahrzeug-Kaskoversicherung nicht zu sehr gespart werden. Achten Sie auf gute Versicherungsleistungen! Einige Versicherer schließen Schäden durch Marder oder deren Folgeschäden in der Kfz-Teilkaskoversicherung aus.
(Folge-) Schäden durch Tierbiss am Auto
Der Marder ist an und für sich ein possierliches Tier. Doch sobald er sich an einem Auto zu schaffen macht, ist es mit der Tierliebe nicht mehr weit her. Im Jahr 2018 wurden laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) etwa 69 Millionen Euro für rund 198.000 gemeldete Versicherungsschäden an kaskoversicherten Fahrzeugen ausgegeben, die durch Marderbisse verursacht wurden. In der Regel ist der Steinmarder hierfür verantwortlich. Die kleinen Raubtiere sind in ganz Mitteleuropa weit verbreitet und waren früher hauptsächlich in ländlichen Gebieten anzutreffen. Mittlerweile haben sie aber auch in Randgebieten und Parks von Städten Einzug gehalten und dafür gesorgt, dass seit den 1980er Jahren Marderschäden in zunehmendem Maße auftreten. Zwar sind meist Marder die Übeltäter, mitunter aber auch auch Ratten, Mäuse, Katzen oder andere Tiere. Der Einfachheit halber sprechen wir im Weiteren immer von Marder.
Besonders der abends oft noch warme Motor wird vom Marder gerne als Unterschlupf ausgewählt und entsprechend als Revier markiert. Wenn dann ein Artgenosse denselben Motorraum für sich beansprucht, kann es zu heftigen Auseinandersetzungen und aggressiven Beißattacken kommen. Dies geschieht vermehrt dann, wenn das Fahrzeug an unterschiedlichen Orten, z. B. zu Hause und am Arbeitsplatz – und somit in unterschiedlichen Marderrevieren – abgestellt wird.
Besonders häufig werden dann folgende Autoteile beschädigt:
- Zündkabel
- Kunststoffschläuche
- Kühlwasser- und Scheibenwaschwasserschläuche
- Unterdruckschläuche für die Motorsteuerung
- Stromleitungen bzw. deren Isolierung
- Isoliermassen für die Geräusch- und Wärmedämmung
- Faltenbälge an Antriebswellen und an der Lenkung
- Bremsschläuche
Was bedeutet das für die Kfz-Versicherung?
Die Kosten, die ein Marderschaden verursacht, werden in der Kfz-Versicherung durch die Teilkaskoversicherung abgedeckt. Beachten Sie hierbei, dass die gegebenenfalls vereinbarte Selbstbeteiligung die jeweilige Versicherungsleistung entsprechend schmälert. Eine Anrechnung der Leistungsanforderung auf die schadenfreien Jahre erfolgt im Teilkaskobereich nicht.
Der Austausch direkt beschädigter Teile, also reine Bissschäden, ist zwar lästig und durchaus mit Kosten verbunden (meist im Bereich von 150 bis 350 Euro), aber richtig teuer und auch gefährlich können die Folgeschäden werden, wenn ein Marderangriff nicht sofort entdeckt wurde. Ein durchtrennter Kühlmittelschlauch kann zur Überhitzung des Motors und einem Motorschaden führen, im Extremfall muss danach ein neuer Motor eingebaut werden. Mitunter sind dann – je nach Fahrzeug – schnell vier- oder gar fünfstellige Summen erreicht. Oder denken Sie an die möglichen Folgen, wenn aufgrund eines zerbissenen Schlauches die Bremsflüssigkeit ausläuft und die Bremsen ihren Dienst versagen. Dies kann zu schwersten Unfällen führen.
Vor allem in Basistarifen mit oft übersichtlichen Leistungen ist aber häufig nur der reine Bissschaden abgedeckt. Deshalb ist es ausgesprochen wichtig, dass Sie darauf achten, dass auch die daraus resultierenden Folgeschäden abgesichert sind. Zusätzlich sollten Sie auch auf gegebenenfalls bestehende Maximalentschädigungsgrenzen achten, denn je nach Fahrzeug können die Kosten auch die 1.000 oder 3.000 Euro übersteigen, welche in manchen Tarifen als Höchstentschädigung angesetzt sind. Die Kraftfahrtversicherungspartner der VEMA leisten häufig deutlich mehr, wie z. B. der Tarif Württembergische Premium bis 10.000 Euro oder die Tarife AXA mobil komfort sowie Itzehoer Top Drive sogar unbegrenzt (bis zum Wiederbeschaffungswert).
Wie eingangs schon kurz erwähnt, sind häufig nicht ausschließlich Marder die Übeltäter, sondern mitunter auch Ratten, Katzen oder andere Tiere. Schadensachverständige können anhand der Gebissabdrücke und vorliegender Tierhaare oder Fellreste feststellen, welches Tier den Schaden verursacht hat. Deshalb ist es ebenfalls sehr wichtig, dass Sie darauf achten, dass im Versicherungsumfang „Tierbisse“ abgesichert sind, und nicht nur explizit „Schäden durch Marderbiss“.
Angebot Kfz Versicherung – Tierbiss + Folgeschäden
Mit unserem Kfz-Angebotsrechner können Sie diese wichtigen Leistungspunkte bei der Angebotserstellung direkt auswählen und sich somit sicher sein, dass Sie sinnvoll abgesichert sind. Weitere Informationen zu vielen Themen rund um die Kraftfahrtversicherung finden Sie auf dieser und den nachfolgenden Seiten.
(Quelle: R+V Versicherung AG) (VEMA) (Stand: 10/2020)